An welcher Hand trage ich meinen Ehering?

Inhaltsverzeichnis:

• ‍Die traditionelle Hand des Eheringes
• ‍Die moderne Hand des Eheringes
• ‍Ist der Ringtausch ein Trauritual?

Die traditionelle Hand des Eheringes

Das Tragen eines Eherings geht bis ins alte Ägypten zurück. Traditionell trug man den Ehering an der linken Hand. Damals zierten, so wurde es überliefert, ausschließlich die Ringfinger der Frauen einen Ehering. Ebenso im antiken Rom. Der Ehering wurde an der linken Hand getragen und symbolisierte die Mitgift der Frau. Trug die Frau einen Ring am Ringfinger so galt dies als Symbol, dass der Ehemann seine Mitgift erhalten hat und das Ehepaar rechtmäßig verheiratet war. Seit dem Christentum trägt man auch als Mann einen Ehering. Auch der Mann trug den Ehering an der linken Hand. Dieser sollte den Mann zur Treue anhalten. Seit dem 13. Jahrhundert, dem Christentum, wurde der Hochzeitsring ein fester Bestandteil der Trauzeremonie, der Eheschließung.

Zu jener Zeit war es üblich den Ehering an der linken Hand zu tragen, am linken Ringfinger. Die linke Hand ist dem Herzen näher als die Rechte. Und durch den linken Ringfinger, so glaubten die alten Ägypter und antiken Römer, fließt die Liebesader. Es heißt, dass der Finger, an dem man den Ehering trägt, Ringfinger genannt wird, weil man an diesem Finger Ringe trägt. Und diese Benennung haben wir noch heute in unserem Sprachgebrauch.

In der Podcastfolge sprechen wir zudem über die Bedeutung des Eheringes und dessen Material. Wusstest du, dass früher Eheringe aus Gras oder Fäden der Hochzeitskleidung geflochten wurden? Wir sprechen darüber!

Die moderne Hand des Eheringes

Heutzutage können wir den Ehering an einer Hand unserer Wahl tragen. Modern ist die Hand, die Braut oder Bräutigam für das Tragen des Eherings wählt. Diese Entscheidung sollte das Brautpaar treffen, bevor sie einen Juwelier für Trauringe aufsuchen. Denn, der Juwelier passt den Hochzeitsring an den Ringfinger an, an dem er getragen werden soll. Meist sind der linke und der rechte Ringfinger im Umfang unterschiedlich. 

Seit Mitte des 20. Jahrhunderts, der modernen Zeit, begannen Brautpaare den Ehering an der rechten Hand zu tragen. Die rechte Hand löste die Linke ab, und das für einige Jahrzehnte. Man trug den Ehering fortan an der rechten Hand. Heutzutage kann das Brautpaar die Hand des Eheringes frei wählen. Was bedeutet, dass ein Ehepartner die linke Hand für den Ehering wählen kann und der andere Ehepartner die rechte Hand. Wenn man als verheiratetes Ehepaar Händchen haltend durch die Straßen schlendert, berühren sich die Eheringe. Wir finden das ist eine moderne Variante den Ehering zu tragen.

Grundsätzlich ist es in der modernen Zeit kein Muss einen Hochzeitsring weder zur standesamtlichen Trauung noch zur kirchlichen oder freien Trauung zu tauschen. Das Brautpaar, gleichgeschlechtlich oder verschiedengeschlechtlich, kann sich als Symbol der Eheschließung beispielsweise auch ein Tattoo stechen lassen. Eine weitere Möglichkeit ist das keltische Trauritual, genannt Handfasting, das man in eine freie Trauzeremonie integrieren kann. Es gibt heutzutage viele Möglichkeiten die Ehe symbolisch auszudrücken, dafür bedarf es nicht zwangsläufig einen Ehering, den man am Ringfinger trägt.

Ist der Ringtausch ein Trauritual?

Lisa Diehl ist freie Traurednerin und bejahte uns diese Frage. Den Ehering während der freien Trauung zu tauschen gilt als Trauritual. Das Symbol der Eheschließung ist das Tragen eines Eheringes. Es verdeutlicht Dritten, dass zwei Menschen den Bund der Ehe eingegangen sind. Ein Trauritual wird dann vollzogen, wenn die Symbolik dahinter dem Brautpaar zusagt, so Lisa von Wunderkerzen.Moment. Abgesehen vom Ringtausch gibt es weitere Traurituale wie beispielsweise die sogenannte Streitbox oder das Glückscent-Glas. Freie Trauungen dürfen sowohl den Ringtausch als auch ein weltliches Trauritual wie das Farben-Ritual enthalten, sagt Lisa Diehl.